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ReZi | Weil ich Will liebe | Colleen Hoover

Sonntag, Mai 18 | 0 Beloved Words


Infos
von Colleen Hoover
Genre: Young Adult/Jugendbuch
Verlag: dtv
Seiten: 368
Preis: 9, 95 €
Original: Point of Retreat
Verlag | BookLeyish  Etappen | Hannas Etappen 

Klappentext 
Es ist jetzt über ein Jahr her, dass Will Layken zum ersten Mal begegnet ist. Und ihre Liebe scheint täglich stärker zu werden. Doch als Will im neuen Studienjahr auf seine Ex-Freundin Vaughn trifft, beschließt er, Layken nichts davon zu erzählen. Ein fataler Fehler, denn als Layken die beiden zufällig sieht, missversteht sie die Situation.


Meine Meinung
Es ist schon wieder ein paar Wochen her, seit dem ich das Buch gelesen habe. Zwiegespalten bin ich immernoch, obwohl ich hoffte, dass mir mehr klar wird, was ich denken soll, wenn mehr Zeit verstreicht. Ich bin eindeutig etwas enttäuscht, weil ich nicht mehr ganz ein Auge zu drücken konnte, als es mir zuviel Drama wurde. Generell hab ich ein Mädchen-Herz, wenn ich süße YA-Bücher lese und mit manchen unrealistischen Dingen komme ich immer gut klar, weil sie trotzdem sehr schön zu lesen sind. Allerdings wurde es mir hier an manchen Stellen doch zu viel.
Woran die Leserin sich erst gewöhnen muss, ist die Tatsache, dass Will die Geschichte von ihm und Lake weitererzählt. Wir wurden so sehr in Laykens Gefühlswelt geführt, dass es für mich sehr schwer war, im Kopf zu behalten, dass aus Will die Ich-Form verwendet und nicht andersrum. Ab der Mitte des Buches war ich jedoch dran gewöhnt und bin danach gut klargekommen. Die Einführungszeit braucht nur ein wenig.

Rollen wir das ganze bitte von hinten auf. Zum Ende hin ist es natürlich wieder sehr, sehr emotional geworden. Besonders die Stelle von Caulders Poetry Slam hat mir ein paar Tränen in den Augen stehen lassen. Das war eine wunderbare Szene. Insgesamt gab es so viele schöne und süße und wunderschöntastische Momente, bei denen ich nur vor mich herschmachten konnte und innerlich gequietscht habe. Will und Layken gehören zu einander, das wird so ungefähr auf jeder Seite und in jedem Satz von "Weil ich Will liebe" hervorgehoben. Es ist ein Buch von Verlust und Ängsten, aber auch genau von ihren Gegensätzen Hoffnung und Liebe. Es vereint so viel, das ich beim Zuklappen des Buches doch wieder hingerissen war. Im mittleren Teil allerdings sah das ganz anders aus. Da ist meine Begeisterung geschrumpft. Also DIESE Plottwists hätten wirklich wirklich wirklich nicht sein müssen. So viele Pseudo-heraufbeschworen-Probleme  a  la verbauen wir uns doch selber unser ganzes Glück. Layken und Will haben einfach aneinander vorbeigeredet und wollten mehr oder weniger den anderen wohl nicht verstehen. Und ich konnte das auch nicht. Am liebsten hätte ich geschrien: Kriegt euch doch einfach wieder ein!!! Was macht ihr es euch nur so schwer!! Aber nein, sie mussten erst mal jeden Tag dieses ganze Hin-und-Her durchziehen. Bäh, das geht ja so gar nicht.
Es gab auch noch einen großen Punkt, den ich echt unnötig fand. Die Zeitaufteilung. Zuerst etwas gerafft, dann elend langsam und danach rasend schnell gerafft. Ich weiß, sowas gibt es doch auch oft, aber hier passte das einfach nicht. Ihr wisst jetzt vielleicht nicht genau, was ich meine, aber es ist mir zu unrealistisch die Zeit aufgeteilt worden. Innerhalb von 2 Wochen gibt es so viele Wendungen und Auf-und-Abs, damit käme kein normaler Mensch klar. Das zerriss mich ja schon beim Lesen. Und auch weiter hinten in der Geschichte ging mir wieder viel zu schnell alles vorbei oder man hätte es wenigstens irgendwie realistischer abkürzen können, so wirkte das nur....unnötig. Hoover hat diese bestimmte Wendung eingebaut und hätte sie auch gescheid enden lassen sollen, dann wäre ich vollends zufrieden gewesen.

Die vielen Lichtblicke waren vor allem die toll ausgearbeiteten Nebencharaktere und Ideen von der Autorin. Kel und Caulder plus Kiersten und ihre Mutter, solche Nebencharaktere hat man gerne. Sie haben Ecken und Kanten, nerven nicht (wie andere *hust* Vaughn *hust*) und gehören einfach dazu. Das waren jetzt nur 4 von vielen, die ich hier genannt habe und soviel auch für den roten Faden und Will und Laykens Leben ausmachen. Hach, da kann ich ewig lange schwärmen. Colleen Hoover hatte auch mal wieder grandiose Einfälle. Ich sage nur: Schmetterling und Papiersterne. Die ham auch ihre eignenen Bedeutungen und man wird anders über beide Sachen denken, wenn man dieses Buch gelesen hat. Die Papiersterne nehmen einen wirklich mit und sind eines dieser kleinen Dinge, die mich als Leser verzaubert und beruhigt haben, als ich mich eigentlich ärgern wollte.

Von Anfang an war ich mal wieder mitgerissen von Will und Laykens "Schicksalen" und ihrer Liebe zueinander, die einfach nie ein Ende hat und immer besteht. Es gibt so viele verschiedene Probleme, die sie durchstehen müssen und denen sie aber trotz allem gemeinsam die Stirn bieten. Man, ich liebe Will dafür, dass er Layken so sehr liebt. Na, wie sich das wieder anhört. Und auch andersrum. Trotzdem gab es für mich oft zu viel Kitsch und Schein-Schwierigkeiten, bei denen ich kein Auge mehr zudrücken konnte und wollte. Die Anfänge von jedem Kapitel, die Tagebucheinträge von Will, ihre gemeinsamen Szenen haben mich oft beschwichtigt. Die Poetry Slams vom Anfang konnten mich nicht wirklich mitreißen, eher die paar letzten mochte ich dann noch. Das geht ein bisschen verloren, während der Plot viele Kurven reißt.

Mein Urteil
Will & Layken sind ein Dream-Team, über das ich mich aber oft genug ärgern musste. Sie erschweren sich ihre kompliziertes Leben nur noch mehr durch ihre Pseudo-Probleme, was ich sehr schade und nervig fand. Ebenfalls die Zeitraffung schien mir schlichtweg unverständlich. Ich konnte mich oft genug erwischen wie ich die Augen verdreht hab, bei zu kitschigen Zitaten. Trotz allem liebe ich jedoch Lake und Will mit all ihren Freunden und Familienmitgliedern, die ich alle ins Herz geschlossen habe. Obwohl ich etwas enttäuscht war gibt es genügend schöne, kleine Dinge und Details, die mich verzaubern konnten, das ich doch noch positiv dem Buch gegenüber stehe.

3 von 5 Coffee Hearts
Viel Pseudo-Laber-Problematik, aber immernoch sehr süß!


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