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Die Harry Potter Seminararbeit #2 Die Suche nach der Frage

Sonntag, Januar 22 | 4 Beloved Words


DISCLAIMER:Ich werde in dieser Reihe versuchen, das Meiste mithilfe deutscher Begriffen aufzubröseln. Da ich allerdings in Vorbereitung auf den Schreibprozess der Seminararbeit meine Gedanken und Notizen schon auf Englisch geordnet und aufgeschrieben hatte, gelingen bestimmte Definitionen deshalb sehr viel besser auf Englisch als auf Deutsch. Ich werde sowohl manche Originalerklärungen aus der Arbeit in der Postreihe zitieren als auch ab und an bestimmte englische Begriffe verwenden. Der Grund: Wenn ich nicht zwischen Sprachen und Begrifflichkeiten hin- und herspringen muss, ist eher sichergestellt, dass für euch (und mich) alles verständlich bleibt. 

Chapter 2
Im ersten Teil der Postreihe hatte ich schon erwähnt, dass meine offizielle Fragestellung ziemlich lang ist. Wie ist das passiert? Obwohl die englische Sprache nicht verschachtelt ist, wie die Deutsche, musste ich viel beachten. Ich bearbeite gleich mehrere Aspekte in der Seminararbeit. Außerdem musste klar sein, wie ich sieben Bände auf ein paar Hauptthemen runterkürzen würde. Das in einer Frage unterzubringen erwies sich als kompliziert, ich brauchte viel Ruhe, Brain-Storming und vor allem: Ich brauchte Zeit. Was dazu führte, dass ich erst nach langer, detaillierter Ausarbeitung der Inhaltspunkte eine erste Idee zur Anordnung der Frage hatte. Hier füge ich nochmal eine Klarstellung ein: Alles, wozu ich eine Übersicht gebe oder anreiße, hat natürlich verschiedene Prozesse durchgemacht und sich oft über Wochen oder Monate im Kopf und auf Papier zusammengepuzzelt.

Im Gespräch mit anderen konnte ich also oft nur die Stichpunkte nennen, die zur Fragestellung führen sollten. Was gab es noch für eine Gefahr? Too much Detaillierung. Das Thema der Arbeit in einem Satz würde sowieso schon einige Zeilen einnehmen, eine allzu spezifische Formulierung wäre monströs. Die dritte große Herausforderung war, dass mein Fazit die Frage beantwortete - oder besser: die Frage musste zum Fazit passen. Auf einmal zu jonglieren und die Suche nach einer guten Balance zwischen Überschaubarkeit, angemessener Themenumfassung und der richtigen Formulierung zum Fazit ergab schlussendlich:


How are traditional hero types represented in the characters of Harry Potter and Lord Voldemort and to which extent has J.K. Rowling developed these further to fit them in her contemporary fantasy series? 

Um die Frage etwas aufzubrechen: Sie besitzt zwei große Bausteine. Die "traditional hero types" beziehen sich v.a. auf das erste, einführende Drittel der Arbeit. Dadurch führe ich auch Harry und Voldemort als Analyse-Objekte ein, was ich mit dem Stoff aus dem Seminar-Unterricht "English Literature" verbinde. Die zwei Hero Types, die ich für die Buchcharaktere verwende sind: Classic Epic Hero und Gothic Hero. (Die Einteilung, wer welche Bezeichnung bekam sollte nicht schwer fallen ;)
Der zweite Teil der Frage ist komplexer und etwas vager formuliert. Er bezieht sich kaum auf meinen Vergleich von Harry und Voldemort als Figuren. Noch wichtiger ist der Fragenteil nach der Beleuchtung auf bestimmte Unterschiede und Hintergründe der Figuren. Was ich  wage streife ist, wohin die Weiterentwicklung der Hero Types geführt hat. Dabei geht es um meine selbsterarbeitete Analyse als auch Ergebnisse und mein abschließendes Fazit. Ich hab mich darauf konzentriert, dass Harry nicht  nur den Classic Epic Hero der Buchreihe darstellt, sondern wie er davon abweicht. Wozu entwickelt sich Harry also in den Büchern? Er wird und ist ein teils postmoderner Held. Nicht vollends, doch er zeichnet sich klar durch einige postmoderne Charakteristiken aus. Schon angefangen bei seinem durchschnittlichen Aussehen, dem er und andere kaum etwas zusprechen. Es gibt noch viel genauere Erklärungen dazu, aber die könnt ihr in weiteren Posts erwarten. Das war ein kleiner Einblick, auf was für einen Inhalt ich eingehen werde, nachdem ich euch meine Fragestellung eröffnet und erklärt hab.

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Welche Bücher (oder Artikel) haben mir bei der Fragestellung geholfen?
Heroism in the Harry Potter Series   |   Reading Harry Potter - Archetypes and the Undconscious  |  The Ivory Tower and Harry Potter. Perspectives on a Literary Phenomenon  |  Creating Magical Worlds. Otherness and Othering in Harry Potter

Vor allem die Autorin Mary Pharr hat literarisch-wissenschaftliche Artikel verfasst, die zu meinem Thema passten - auch ihre Besprechung anderer Harry Potter Buchthemen waren spannend und interessant zu lesen! Falls ihr noch etwas mehr darüber wissen wollt, wo ich die Bücher gefunden, wie ich mit ihnen gearbeitet habe oder wie diese aufgebaut sind, dann schreibt's in die Kommentare. Ich freu mich sehr, dass dieses Thema Anklang findet und ich mit euch darüber schreiben kann!



4 Kommentare:

  1. Soooo lang finde ich die Fragestellung eigentlich gar nicht. Schlimm sind ja solche, die so lang sind, dass man am Ende der Frage vergessen hat, wie sie angefangen habe ^^. Aber eine gewisse Länge braucht eine Fragestellung ja auch, sonst müsste man ganze Romane schreiben, um komplett alles, was dazu gesagt werden kann, mlt einzubeziehen.

    Ich finds ja irgendwie total cool, dass es schon wissenschaftliche Literatur zum Thema "Harry Potter" gibt :D. Das wäre sogar mal literaturwissenschaftliche Literatur, die ich gerne lesen würde ^^.

    Liebe Grüße :),
    Charlie

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    1. Mir persönlich kam sie auch nicht mal so lang vor. Finde wie du, dass man den Inhalt noch sehr gut nachvollziehen kann - ganz subjektiv gesprochen natürlich ;) Eben, ein wenig Eingrenzung vom Thema her ist anders nicht möglich. Allerdings hat die Frage dann im Vergleich zu anderen Arbeiten sehr ausufernd gewirkt. Da hatte ich kurz Panik, dass es falsch war sie so zu stellen, aber mein Seminarlehrer war ein Glück zufrieden.

      Jaaaa! Das hat unglaublich Spaß gemacht, in diesen Büchern nachzulesen. Einige Abschnitte haben ganz andere Perspektiven und Themen der Reihe behandelt und die hab ich genauso geliebt. Es war gleichzeitig unterhaltsam, aber sehr lehrreich: Fangirling auf hohem Niveau sozusagen =D
      Mir gefällt solche Literatur sowieso schon total, das les ich auch gern mal aus Jux und Freude dran, aber diese Erwähnten waren auch noch so aktuell, dass es viel mehr Bezug zu uns persönlich hatte. Lohnt sich wirklich mal reinzulesen!

      Liebe Grüße zruck!

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  2. Das ist einfach sooo klasse!
    Bei uns in Rheinland-Pfalz gibt es keine Seminararbeiten, wir hatten nur ganz langweilige Kursarbeiten. :D
    Aber ich finde es wirklich toll, dass ihr die Möglichkeit hattet, so ein modernes und spannendes Thema zu behandeln!

    Und ja, den Film zu "Wonder Woman" werde ich mir höchstwahrscheinlich ansehen - da sah der Trailer finde ich echt gut aus uuuund es spielt Chris Pine mit!
    "Six of Crows" und "A Darker Shade of Magic" musst du wirklich unbedingt lesen, die sind beide einfach so toll! :)

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    1. Eine der (wenigen) super Ideen am Bayern G8, da stimm ich völlig zu!
      Ahh, in der Rheinland Pfalz ist das Schulsystem ja auch wieder ganz anders, ich hatte aber auch sehr viel Glück, dass genau solch ein Seminar in meinem Jahr angeboten wurde^^

      Ich hadere noch ein bisschen mit Wonderwoman, weil mich der Trailer nicht ganz gepackt hat und dieses Jahr soviele super Filme rauskommen, dass ich mein Kino Geld etwas bewusster handeln werde (oder jedenfalls hab ich mir das vorgenommen =P).
      Muss auch sagen, dass ich glaube, die beiden Bücherreihen werden mich am meisten begeistern von den letzten paar Buchveröffentlichungen des letzten/vorletzten Jahres ;) Danke für die Tipps!

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