Autor/in: Andreas Eschbach
Buchreihe: Nein
Genre: Fantasy/Science Fiction
Verlag: Arena Verlag
Preis: 6,99 €
Seiten: 248
Englisch: ???
Klappentext:
Ist die
Individualität des Menschen ausschließlich abhängig von seinen Erbanlagen?
In Wolfgangs Klasse grassiert seit Wochen das Klon-Fieber.
Ein kubanische Wissenschaftler hat zugegeben, vor 16 Jahren zusammen mit einem
deutschen Mediziner einen Menschen geklont zu haben. Nun sucht alle Welt nach
dem Klon, der ungefähr in Wolfgangs Alter sein müßte. Wolfgangs Vater, Chefarzt
der örtlichen Kurklinik, hat den Kubaner zur fraglichen Zeit gekannt. Als
schließlich eine große Boulevardzeitung mit Wolfgangs Foto und der Schlagzeile
"Ist das der deutsche Klon?" auf der Titelseite erscheint, ist in dem
idyllischen Kurstädtchen die Hölle los ...
Autor:
Andreas Eschbach, 1959 geboren, studierte Luft- und Raumfahrttechnik und leitete ein Softwareunternehmen, bevor er beschloss sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er bekam für seinen ersten Roman
Die Haartepppichknüpfer, der 1995 erschien und fü rden er 1996 den
Literaturpreis des Science-Fiction-Clubs Deutschland erhielt. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller
Das Jesus Video (1998). Inzwischen lebt er mit seiner Familie als freier Schriftsteller in der Bretagne in Frankreich.
Aufmachung:
Also das in rot – schwarz gehaltene Cover gefällt mir
relativ gut, denn es hat ja einen Bezug zum Inhalt des Buches (die Roten
Drehspiralen sind Gene/Chromosome) und überhaupt wirkt es sehr anziehend und
spannend, man möchte sofort wissen worum es geht, da man ja nur diese
„komischen Spiralten“ sieht.
Zum Buch:
Auch wenn es nicht unbedingt das war, was ich sonst so lese,
hat es schon ziemlichen Eindruck bei mir hinterlassen und mich auch zum Überlegen
gebracht.
Handlung:
Dazu muss ich jetzt erstmal erklären, dass Wolfang so ein
Junge ist, dessen Leben eigentlich nur von seinem Vater bestimmt ist, der immer
nur Wolfgang Cello üben sehen wollte und man kriegt so ein Gefühl, Wolfgang ist
der Typ, der immer nur tut, was er gesagt bekommt. Jedenfalls wird man eigentlich
zu Beginn in das Leben von Wolfgang rein geschubst – denkt man. Aber nach und
nach merkt der Leser, dass ab genau der Stelle wo die Geschichte erzählt wird,
man mit dem konfrontiert wird, worum es auch hauptsächlich im Buch geht: Hat
Wolfgang Talent? Kann er überhaupt so ein gefeierter Solospieler werden, wie es
sein Vater erwartet? Wolfgang ist sich da schon im ersten Teil der Geschichte
nicht mehr so sicher.
Daraufhin kriegt man erstmal so das alltägliche Leben der
Wedebergs, hauptsächlich das von Wolfgang, mit. Was Wolfgang für Freunde hat,
in welchen Fächer er gut ist ....... das zieht sich schon etwas. Ich hab echt lange für den Einstieg gebracuth.
Auch, dass er verliebt ist,
wird verraten. Die Liebesgeschichte ist natürlich auch Part des Buches, aber
sie schiebt nicht alles in den Hintergrund.
Schon von Anfang an ist klar, dass man in der Öffentlichkeit
weiß, dass der kubanische Wissenschaftler jemanden geklont hat. Was man nicht weiß: Wer
ist der Klon?
Wolfgang denkt, er ist ein normaler Teenager, doch als dann das
Foto erscheint, weiß er selbst auch nicht mehr, was er denken soll. Und damit
beginnt alles. Jetzt will er wissen, was sein Vater ihm (vielleicht?)
verschweigt. Er ergreift jede Möglichkeit, um irgendetwas herauszufinden und geht damit einige Risiken ien
Svenja, das Mädchen in das er schon länger verliebt ist, rät ihm doch jemanden
zu fragen, der etwas wissen könnte. Dazu will ich nicht mehr sagen, weil ich
sonst zu viel verraten könnte. Nur so viel noch: Sie reisen nach Berlin, um
diesen jemanden zu treffen und da wird’s echt haarsträubend. Nicht sehr aufschlussreich,
ich weiß, tut mir leid, aber ich sag nicht mehr^^
Schreibstil:
Also, an den Schreibstil musst ich mich erstmal gewöhnen,
der Vater von Wolfgang z.B. wird einfach „Vater“ genannt, auch wenn das Buch in
3. Person Singular geschrieben ist. Ich fand er ist schon etwas trocken, einfach
weil es so ein eher sachlicher Erzählstil ist. aber dann gibt es wieder so Momente,
die irgendwie was haben, obwohl ich nicht genau benennen kann, was. Man muss
ich einfach n bissel dran gewöhnen, dann erkennt man auch den Schmackes dran.
Charaktere:
Am Anfang denkt man Familie Wedeberg ist eine ganz normale
kleinbürgerliche Familie, Vater Arzt, Mutter zuhause, das Kind ist sehr begabt
und wird gefördert im Musizieren, in diesem Buch spielt Wolfgang Cello.
Doch schon auf den ersten 30 Seiten fängt er an, sein Leben,
sein Talent, seine Herkunft, einfach seine ganze Existenz anzuzweifeln und
fragt sich Wer oder eher gesagt Was er ist. Es sind eigentlich auch Fragen, die
sich wahrscheinlich jeder im Jugendalter stellt, doch hier nimmt es ein viel
größeres Ausmaß an. Während des Buches entwickelt Wolfgang sich enorm, wird vom
einfachen, relativ schüchternen Jungen zu einem, der wissen will, wer er ist,
was seine Eltern mit ihm gemacht haben und nimmt ziemlich viel auf sich, um das
herauszufinden. Im Endeffekt kann man sagen, dass er sehr viel selbstbewusster,
eigenständiger und auf jeden Fall mutiger geworden ist.
Seinen besten Freund Cem mocht ich vom ersten Moment an,
weil er einfach so eine erfrischende Mischung aus tollen Kumpel, Charmeur und
Witzbold ist. Und egal was komme, er hält zu seinen Freunden, selbst wenn sie
verdächtigt werden nicht mal Menschen zu sein ;)
Svenja ist ein Mädchen, das alle mögen bzw. lieben ^^ Sie
ist selbstbewusst, immer freundlich, eigentlich die perfekte Freundin. Mir
persönlich war sie mir einfach zu perfekt, ein bisschen mehr Tiefgang wär mir
schon lieber gewesen, auch wenn man merkt, dass sie Wolfgang echt liebt. Aber die
Liebesgeschichte war ja nur eine Hintergrundhandlung, also sei es Andreas
Eschbach verziehen :D Svenja war mir trotz des „Perfekte-Freundin-Seins“ sehr
sympathisch, denn sie sagt immer ihre Meinung, egal was andere von ihr denken.
Und die Eltern von Wolfgang. Gott, sowas hat man ja noch im
Leben nicht gesehen!!! Der Vater hat doch echt ne Klatsche!!! Kann ich leider
nicht genauer erklären, aber es ist einfach nur schockierend, besonders, was er
dann am Ende des Buches veranstaltet. Herr Doktor Wedeberg, ich halte sie für
ein Monster. Punkt. Dagegen hab ich einfach nur Mitleid für seine Frau empfunden.
Die Arme hat so viel auf sich nehmen müssen und wird regelrecht von ihrem Mann
unterdrückt… es ist einfach nur traurig, abgrundtief traurig. Gegen Ende hin
kann sie sich jedoch endlich zusammenreißen, was ich auch sehr mutig fand.
Meine Meinung:
Der Konflikt, der sich in Wolfgang abspielt ist einfach so
unglaublich und doch sehr realistisch. Was wäre wenn? Wenn es wirklich Klone
gäbe? Kann man das? DARF man das??? Ist das moralisch und ethisch denn noch zu entschuldigen?
Nein, hat Deutschland befunden. Ja, Amerika und andere Industriestaaten, die immer
für Fortschritt sind, koste es was es wolle. Dieses Buch geht auf das ein, was
die Menschheit fasziniert und wovor sie wirklich Angst hat. Wie weit darf der
Mensch gehen? Darf er mit der Natur, wie sie entstanden oder erschaffen ist „herumspielen“?
Denn wir könnten es. Das ist Realität. Wir könnten es. Aber die Folgen wären
nicht abzusehen. Gibt es überhaupt noch eine Lösung, dafür, was wir schon
kaputt gemacht haben? Können wir noch mit anderen Problemen handhaben? Diese
Fragen wirft Eschbach auf. Und auch, was Mensch sein bedeutet. Machen die Gene
einen Menschen aus? Oder doch „das Herz“ oder „die Seele“ ? Wie wird man dieser Mensch,der man heute ist???? Was genau heißt
also Mensch sein??? Eine genaue Antwort findet sich nicht am Ende. Aber das man
damit konfrontiert wird, ist schon ein Schritt nach vorne, denke ich.
Fazit:
„Perfect
Copy – Die zweite Schöpfung“ ist der perfekte Titel für dieses Buch. Es hat
mich sehr zum Nachdenken angeregt. Die Konflikte sind einfach nur
haarsträubend, weil sie so realitätsnah sind. Mir hat es schon Angst gemacht,
was werden könnte.
Es war zwar nicht meine sonstige Rubrik, aber ich mochte es.
Abgesehen davon, dass der Anfang sich etwas zieht und man erstmal mit dem
Schreibstil warm werden muss, bin ich sehr positiv überrascht worden, mit was
das Buch alles aufwartet.
Ich vergebe 3 von 5 MusicNotes ^^