Autorin: Lia Habel
Buchreihe: #1 Dearly?
Genre: Steampunk/Zombies
Verlag: Random House
Seiten: 480
Preis: Gebunden 13, 30 €
Deutscher Titel: Dark Love
Almost two hundred years in the future, Nora Dearly lives in a world of bustled gowns, fake manners, watery tea, and uppity lords and ladies.Buchreihe: #1 Dearly?
Genre: Steampunk/Zombies
Verlag: Random House
Seiten: 480
Preis: Gebunden 13, 30 €
Deutscher Titel: Dark Love
Thank God the zombies came to rescue her.
Dragged into the night by the living dead, Nora soon finds herself fighting for the father she thought long gone, the friend she was forced to leave behind - and the love of a handsome, noble young army captain.
Who just happens to be a walking corpse. (Quelle)
© WinterWolf Studios |
Lia Habel wurde in einer kleinen Stadt im Westen des Bundesstaates New York geboren. Sie trinkt viel zu viel Kaffee und besitzt drei Katzen, denen sie in ihrem Debüt ein Denkmal setzt. Die Idee zu »Dark Love« hatte Lia während einer Busfahrt nach New York, als ihr der Lesestoff ausging und sie sich fragte, warum die Monster in Büchern immer gut aussehen und warum sie noch nie eine Liebesgeschichte mit Untoten gelesen hatte.
Schön.......das amerikanische Cover! Wunderhübsch! Das Mädchen mit dem Schirm ist Nora Dearly und ein wenig bedrückt schaut sie auf den gut gestalteten Titel Dearly, Departed (Meine Übersetzung: Lieblich, Verstorben). Hinter ihr ziehen Wolken auf und das ganze ist in Dunkelrosa-Weinrot(?) getaucht. Sehr schön diese Atmosphäre, die genau zum Buch passt.
Natürlich ist auch die deutsche Aufmachung super gelungen, aber Dark Love passt nicht unbedingt. Aber diese verspielten, und doch mechanischen Verzierungen passen zu der Zeit in der Geschichte.
Was Lia Habel beschreibt, wie unsere Welt im 22. Jahrhundert aussieht und wie es dazu gekommen ist, wurde wunderbar und sehr realitätsnah ausgedacht. Nora Dearly lebt im Jahr 2195, wo alle Menschen in Südamerika leben und die Gesellschaft vor langer Zeit beschlossen hat, sich an dem Golden Age von England ein Beispiel zu nehmen. So gibt es Kutschen, Mädchen- und Jungeninternate, hoheitsvolles Geschwafel und jungen Ladies werden reichen Gentlemen versprochen. Nora passt da nicht so rein, auch wenn sie seit 17 Jahren nach den Regeln spielt. Ihr Leben gerät aus den Fugen, als sie entführt wird. Denn Nora ist die einzige, die immun gegen den Virus ist, der Menschen zu lebenden Toten macht. Ihr Vater war einer der Ärzte, die geholfen haben, doch auch er wurde infiziert und ist verschollen. Sie muss nun damit klar kommen, dass es Zombies gibt und es auch noch möglich ist, dass sie wirklich existieren können - mit viel medizinischer Hilfe. Es liegt an ihr, ob sie den Lebenden Toten helfen will. Während sie sich in den Anführer Bram verliebt, greift überall die Krankheit um sich und das Land steht im Ausnahmezustand. Was wird Nora machen?
Ich bin auf der Stelle eingetaucht und wurde in die Geschichte gezogen, weil der Plot wirklich mal was anderes war. Aber wie jeder andere wohl auch war ich anfangs sehr skeptisch, ob Lia Habel es hinkriegen würde, aus Zombies tolle Charaktere zu schaffen. Immerhin sind das Tote o.O Und dann noch eine Liebesgeschichte mit einem von denen? "Naja......."dachte ich erst, doch es ist super einfallsreich gemacht!
Nora's erste Reaktion auf Bram und die anderen Untoten - uwähhhh, eklig, weg von mir! - war völlig verständlich und genau das, was ich wahrscheinlich auch gemacht hätte. Nach längerer Zeit lernt sie mit ihnen umzugehen und besonders Bram gibt ihr Halt und klärt sie über einiges auf, im Bezug auf ihren Vater und die Zombies. Es ist toll, dass man erfährt, wie die Menschen durch den "Lazarus" Virus untot werden, was genau dahinter steckt und wie die Ärzte, darunter auch Nora's Dad, kurz vor einer Lösung stehen. Sehr viel Biologie ist dabei, aber ich fand das ziemlich spannend.
Es gibt etwa fünf bis acht verschiedene Erzähler (Ich-Form), im Vordergrund natürlich Nora & Bram. Währenddessen kriegt man durch die Sicht von Pamela, die Noras beste Freundin ist und nun Angst um sie hat, mit, was in New Victoria vor sich geht und wie in der Hauptstadt New London alles aus dem Ruder läuft. Auch Nora's Dad kommt oft vor und der Leser weiß, was mit dem Doktor passiert ist. Für Nora, Bram und seine Soldaten ist es dann das wichtigste Noras Vater zu finden, um den Impfstoff weiter zu entwickeln. Es brauchte für mich enorm viel Zeit, damit die wirkliche Spannung und der Plot ins Rollen kam. Trotzdem hatte ich die ganze Zeit Lust weiter zu lesen.
Das Buch ist wunderbar unterhaltend und die Geschichte so interessant gestaltet, dass es einfach Spaß gemacht hat, Nora und Bram kennen zu lernen. Ziemlich witzig aus Brams Blickwinkel mit zu bekommen, wenn Nora sauer wird, aber nach einigen Seiten war es manchmal nervig sie jammern zu hören - obwohl es oftmals begründet war. Die Liebesgeschichte verdrängt den Plot ja nicht und muss sich erst einmal sehr, sehr, wirklich sehr langsam entwickeln, durch sie kommt jedoch erst was zustande und ist enorm wichtig für den Handlungsstrang. Nora ist echt sympathisch und wie eine Freundin für mich geworden, denn egal was passiert, sie ist tough und nicht auf den Kopf gefallen, und trotzdem noch witzig^^ Meine Lieblings-Sicht ist jedoch eindeutig Brams. Er ist so ein toller Kerl, so goldig und lieb und........haaaach *schwärm und verträumt in Richtung
All die Nebencharaktere waren anfangs schwer zu unterscheiden, doch sie gewinnen an Tiefe und Kontur und keinen von ihnen kann man vergessen. Besonders Dr. Sam, natürlich auch ein Zombie, ist der Hammer! Bei jedem einzelnen Satz von ihm musste ich mindestens grinsen, wenn nicht die ganze Zeit über losgiggeln xDD Auch Pam ist tapfer und versucht ihren Weg zu finden, da durch die Bedrohung - den Lazarus Virus - die Menschen in New London und im ganzen Staat ausflippen. Sehr langsam aber stetig finden sich dann auch die Puzzlesteine zusammen und die Spannung tritt nach und nach auf.
Ich wusste noch nicht so genau, wo ich mit rein gezogen wurde, aber durch die verschiedenen Perspektiven vernetzt sich das Geschehen und ich konnte mir dann was zusammen reimen. Nora, Bram & ihre neu gewonnenen Freunde brechen alle Regeln und es geht um die Rettung von allen Menschen und auch ihr eigenes Überleben. Man muss unbedingt noch weiter lesen, um den Verlauf von der Geschichte mitzuerleben, denn es kommt eine wirklich rasante und tolle Abfolge von Geschehnissen, die total fesselnd ist. Abwechselnd wird aus den verschiedenen Perspektiven berichtet und jedesmal wenn man denkt "Ahhh, wie geht es jetzt weiter??!!!" gibt's einen Schnitt und eine andere Erzählung setzt ein.
Überall befinden sich die Menschen im Ausnahmezustand und einer der Höhepunkte, wo sich Pam & ihre Begleiter nun gemeinsam in New London durchkämpfen müssen ist super gemacht. Als sie dann auf Nora & ihre Leute treffen kommt noch ein Höhepunkt und noch ein packendes Ereignis, total viel prasselnd auf einen ein und ich war ganz hibbelig, was schon wieder passiert! Für die Protagonisten im Buch war alles überraschend, aber der Leser selbst konnte schon erahne, was jetzt kommt. Ich war so begierig zu erfahren, was auf den letzten Seiten passieren wird, weil noch so viel kommen könnte. Es gab so viel Handlungsstränge, die dann zusammen geführt haben und eine Wendung, die ich so nicht erwartet hätte, aber Lia Habel kann es glaubwürdig machen und mich sehr überraschen. Natürlich kann Nora nicht wie vorher leben und ihr Abenteuer ist ganz sicher noch nicht vorbei, das kann man ganz klar erkennen. Der Cliffhanger war zwar nicht schrecklich, aber ich will jetzt auf jeden Fall wissen, wie es weiter geht.
Anfangs noch etwas langatmig, konnte ich dann bei dem schnellen Handlungsstrang keine Sekunde aufhören zu lesen und wollte wissen, was Nora als Nächstes passiert. Lia Habel hat ein unglaubliches glaubwürdiges Buch über Zombies - mal ganz anders geschrieben. Die Liebesgeschichte ist auch keine Norm, aber wirklich süß und hat mein Herz zum flattern gebracht. Der Perspektiven-Wechsel haben für diese Spannung gesorgt, dass der Leser immer im Bilde war und sich gefragt hat "Was passiert jetzt schon wieder?!" Jede Nebenperson hat zur Geschichte beigetragen und ich fühlte mich, als könnte ich selber mit ihnen kommunizieren, so nah brachte mir Lia Habel die Charaktere. Ein tolles Buch, das einiges auf sich halten kann!
5 von 5 Coffee Hearts
Das war mal was ganz anderes!
Fortsetzung
25. September 2012 |
Hallo Ley,
AntwortenLöschenBei "Dark Love" war ich anfangs schon etwas skeptisch. Aber mich konnte die Geschichte absolut überzeugen. Schön, dass es dir auch so gut gefallen hat! Richtig schön beschrieben hast du dine Eindrücke auf jeden Fall...:-)
LG
Kay