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[ReZi] Das also ist mein Leben von Stephen Chbosky

Freitag, Februar 22 | 1 Beloved Word

Wir wissen nicht, an wen Charlie seine Briefe schreibt. Aber wir wissen, warum er sie schreibt. Denn in seinem ersten Jahr an der Highschool wird er von einer geballten Ladung Leben erwischt: Veränderungen in der Familie, die erste Liebe, neue Freunde, Partys und Drogen, Gefühlszustände, wie er sie vorher nicht kannte, Bücher, von denen er noch nie gehört hatte. In Briefen an einen "Freund", die so berührend wie erhellend, so komisch wie traurig sind, erzählt er von einem Jahr, das sein Leben für immer prägen wird. Und von einem Geheimnis, das ihn zu dem Menschen gemacht hat, der er ist …
 Ein tief berührendes Buch über Freundschaft, Liebe und die Frage, was das alles eigentlich zu bedeuten hat – mit „Das also ist mein Leben” hat Stephen Chbosky einen der schönsten Jugendromane aller Zeiten geschrieben. Text@RandomHouse
Das also ist mein Leben, passt garantiert gut als Titel, denn es geht um Charlie's mehr oder weniger normales Leben und wie es sich durch Sam & Patrick verändert. Er schaut nicht mehr einfach von außen zu, sondern wir dürfen mit ihm ein Abenteuer erleben, viele erste Male stehen für Charlie an, die wir alle erzählt bekommen. 
Eines der ganz besonderen Dinge ist wohl der Schreibstil in Das also ist mein Leben. Ausschließlich in Briefform kriegen wir mit, was in Charlies Leben passiert. Manchmal vergehen Wochen oder Monate, bis er sich wieder bei dem "Lieben Freund" meldet. Nie wird mehr von ihm erwähnt, immer nur schreibt er an seinen "Freund". Aber diesem öffnet sich Charlie völlig und so erfährt man sogut wie alle seine Gedanken, die er hegt.

Charlie selbst finde ich sehr schwer zu beschreiben, es gibt ja auch einige Blogger, die dieses Buch nicht rezensiert haben, was ich deshalb total gut verstehen kann. Sein Charakter ist so vielschichtig aufgezogen, facettenreich wie es einen Protagonisten nur selten gibt und auch vor allem die Art, in der man von Charlie sogut wie alles von ihm kennenlernt, unterstreicht das nochmal. Was hat ihn für mich dann so sympathisch gemacht? Charlie hat einfach so lange, einzigartige Gedankengänge, wie sie einem selbst so nie einfallen würden. Er denkt überdurchschnittlich viel nach, liest für sein Alter (was auch immer seinem Alter denn angemessen ist) anscheinend viel zu tiefgründige Bücher und ist deswegen eher der "typische" Outsider, deshalb kann sich gewissermaßen jeder in ihn hineinversetzten, da auch jeder mal dies Gefühl kennt. Allerdings hat unsere Hauptperson nicht unbedingt ein Problem damit, nicht gerade viele - oder gar keine - Freunde zu haben.

Dieser Zustand ändert sich jedoch dann, nachdem Charlie seine Chance kriegt, dazuzugehören als er auf Sam & Patrick trifft. Absofort, hängt er mit den beiden älterem Stiefgeschwisterpaar ab, geht auf Partys, tritt AGs bei, fängt an dem Leben "nicht mehr von außen zuzuschauen". Wie er sich in Sam nach und nach verleibt ist süß mitanzusehen, -zufühlen und -zuerleben. Seine Gedanken sind dabei ehrlicher als ich es von männlichen Protagonisten gewohnt bin und er kennt manchmal auch keine Scham, was auf seine Weise gegenüber Sam furchtbar....naja, vielleicht beschreiben die Worte "nett & süß" es noch am ehesten. So jedenfalls hab ich seine Annäherungsversuche emfpunden. 

Währenddessen werde so viele Themen behandelt, neben der ersten großen Liebe auch noch Drogen, Alkohol, Partys (sorry, Parties), kurz: Also das Übliche, was in guten Jugendbüchern nunmal vorkommt. Genauso aber wie Homosexualität und Vergewaltigung, und auch wie Charlie mit seinem Liebeskummer umgeht, war für mich ein völlig neue Erfahrung - einfach dadurch, weil Charlie so anders ist. Ein einzigartiger, spezieller Charakter, der zwar wie einer von uns ist, aber dann auch wieder nicht. 
Ich trau mich nicht so über Sam zu sprechen. Sie ist so eine komplexe Figur, von der man jedoch nicht immer weiß, "was halten?" Nur durch Charlie kriegt man sie mit und anfangs auch eher sehr wenig. Doch ich mochte sie generell schon von Anfang, denn so wenig der Leser auch von ihr mitbekommt, das beeindruckt. Sie besitzt ein Charisma, das sowohl mich als auch Charlie vollkommen überwältigt hat und sie für mich persönlich total sympathisch wirken lies. Für Charlie, das hieß also auch für mich, war Sam anfangs ein Geheimnis, doch je weiter man der Erzählung folgt, desto mehr lernt man, dass Sam ebenfalls Probleme hat und Charlie als Freund immer mehr braucht. Wie gesagt, ich mochte sie doch ziemlich, manchmal kam sie aber etwas "selbstgefällig" rüber.....das ist so schwer zu sagen. Sie hatte auf jeden Fall etwas geziertes ;)

Patrick nimmt als sozusagen dritte Hauptperson keine weniger wichtige Rolle ein. In ihm findet unser spezieller Freshman einen wahren Freund, der Charlie jederzeit aus der Patsche hilft, was auch auf Gegenseitigkeit beruht, als es Pat schlecht geht. Ich weiß nicht wieso, aber Pat stell ich mir...bunt...vor, wie ein Paradiesvogel, so authentisch und ein weitgefächerter Charakter. Ich mochte ihn, auch wenn er seine Fehler hatte ;) Alle anderen Nebencharaktere sind enorm wichtig für Charlie und der Leser kreigt genauso ihre Schwierigkeiten im Leben & wie sie die meistern mit. 
"Das also ist mein Leben" ist vielschichtig aufgezogen, sodass im Buch soviel verschiedenes steckt, wie andere Autoren für eins der Themen ein ganzes Buch brauchen würden. Stephen Chboskys Teenager-Junge berichtet uns von außerhalb über das Leben eines Jugendlichen und ist gleichzeigtig dieser. In Abständen von macnhen Tagen oder Monaten erleben wir mit, wie Charlie zu leben anfängt. Spannung kommt auf jeden Fall auf, da man wissen will, was ihm jetzt schon wieder passiert, Action darf man jedoch ganz klar nicht erwarten. Trotzdem geht durch die Geschichte ein roter Faden und etwas, das Charlie gar nicht über sich selbst wusste, wird bitter enthüllt, daher wurd ich persönlich schon sehr überrumpelt. Ein Buch voller Gefühle, auf das man sich einlassen sollte.
Einzigartig. Das ist das Wort, dass mir als erstes für "Das also ist mein Leben" einfällt. Das Wort, mit dem ich Charlie für perfekt beschrieben halte. Ein ausergewöhnliches Buch über einen Jungen, dessen erstes Highschool Jahr zu Abenteuern führt, die ich nur zu gern miterlebt habe. Der besondere Schreibstil, der ominöse "Liebe Freund", die Einfachheit und Erzählung durch die Briefform, all das macht diesen Roman zu einem, der mit anderen tiefgründigen, witzigen, jugendlichen Bestsellern eindeutig mithalten kann. Für mich war es total emotionsgeladen, ich habe mitgelitten mit all unseren Helden im Buch, mich gefreut und sie in mein Herz geschlossen mit ihren Ecken und Kanten. Die Charaktere machen dieses Buch aus. Der Stil von Charlie (oder eben vom Autor) unterstreicht nur die Einfachheit und die Einzigartigkeit eines jeden Lebens. Und auch die zarte Liebesgeschichte, ehrlicher als es nicht sein kann, hat mich eingenommen. Wer "Das also ist mein Leben" kennenlernen möchte, kann sich auf ein Leben freuen, das gar nicht so normal ist und einen Protagonist, der dir zeigt, dass besonders und anders sein, nicht schlimm, sonder toll ist =)
5 von 5 Coffee Hearts
Tiefgründig, witzig, besonders - ein Jugendroman, den ich allen empfehlen kann!


Genre: Briefroman/Jugendbuch
Verlag: Heyne fliegt
Seiten: 288
Preis: (Neuauflage von Vielleicht lieber morgen) TB, 12, 99 €
Original: The Perks of being a wallflower
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Autor: Stephen Chbosky
Stephen Chbosky wuchs in Pittsburgh auf und studierte Filmwissenschaft an der University of Southern California. Sein erster Film The Four Corners of Nowhere wurde 1995 auf dem Sundance Film Festival gezeigt, für das Drehbuch zu Everything Divided gewann er zahlreiche Preise. Chbosky lebt in New York. Das also ist mein Leben ist sein erster Roman.


1 Kommentar:

  1. Huhu :)
    Bin gleich mal Leserin geworden , dein Blog gefällt mir suppi (eurer) :) Würde mich freuen wenn ihr mal bei mir vorbei schaut ... bin gleich 3 mal eure Leserin geworden :) Alles Liebe Jenny :*

    http://jemasija8.blogspot.de/

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